Von der Idee zum Projekt

Schon als Kind liebte ich lange Fahrradtouren. Damals erkundete ich zusammen mit meinem Opa die Gegend um Esslingen. Ob zum Stuttgarter Fernsehturm, zum Flughafen nach Echterdingen, zum Märklin-Museum nach Göppingen, oder einfach den Neckar entlang, wir suchten uns immer neue Ausflugsziele.

 

War dies prägend für mich? Vielleicht.

 

Und doch saß ich nach der Fahrrad-intensiven Kindheit mehr als 15 Jahre nicht im Sattel, bis ich von sehr guten einem Freund wieder infiziert wurde – mit der Radler-Krankheit.

 

Über Mountainbike und Fitnessbike tastete ich mich langsam heran. Doch irgendwann musste es ein Rennrad sein. Speed. Darum ging es mir.

 

Jan Ullrich, Erik Zabel, Ivan Basso, Robbie McEwan oder Stuart O‘Grady. Ich sah sie bei der Tour de France, beim Giro d‘Italia, bei der Vuelta. Später auch in Stuttgart bei der UCI Straßen WM 2007, dann mit den Schleck Brüdern, mit Fabian Cancellara und Cadel Evans.

 

Tausende Kilometer riss ich im Sattel runter. Meistens solo unterwegs, ab und an mit einem Freund. Zusammen querten wir den Schwarzwald, umrundeten den Bodensee, fuhren zum Kaffeetrinken nach Liechtenstein und machten ein paar Touren ins Elsass.

 

Meine absolute Hochzeit.

 

Wobei die Touren ins Elsass machen wir immer noch gelegentlich.

 

Auch wenn meine Jahresleistung deutlich zurückgegangen ist – Familie, Job, andere Hobbys und die Wirtschaftsjunioren könnte ich als Gründe aufführen – ist die Leidenschaft zum Radeln ungebrochen.

 

Zum ersten Mal tauschte ich mich mit Michael Kuschmann, unserem geschätzten Repräsentanten der IHK bei den WJ Esslingen, über dieses Thema am 22. August 2017 aus. Anlässlich einer WJ After Work Lounge fand an diesem Abend eine kleine Grillparty im Garten von Michaels Privathaus statt. Die Grillwürste waren lecker, das Wetter perfekt und die Stimmung überragend.

 

 Als Sven Noack und ich Michaels Erzählungen lauschten, wie er allein mit dem Fahrrad nach Finnland zu den Verwandten seiner Frau gefahren war, machte es sofort Klick und die Idee für eine gemeinsame Ausfahrt der Wirtschaftsjunioren Esslingen war geboren.

 

 Relativ schnell brachte ich ein paar Ideen zu dem Thema zu Papier. Wie könnte man eine Radtour mit den Wirtschaftsjunioren verbinden? Welche Ziele lassen sich damit verfolgen?

 

Doch zwischenzeitlich traten andere Ereignisse und Entwicklungen in den Vordergrund. Die Idee blieb aber erhalten und die Gedanken dazu entwickelten sich weiter.

Immer wieder war die Idee einer WJ Fahrradtour Thema von Unterhaltungen im WJ-Kreis.

 Und am 4. Mai 2018 war es dann soweit. Es gab die erste WJ Radtour. Am Freitagnachmittag ging es nach Tübingen, knapp 50 Kilometer.

 

Es war der erste Versuch, das erste Herantasten an etwas noch größeres, ein erster richtiger Lustmacher.

 

Und die Lust war wirklich geweckt. Nicht nur bei mir. Auch bei den anderen WJ ES Radpionieren. Aylin und Achim Eisele, Daniel Lorenz, Cengiz Kurtcu, Michael Kuschmann und ich treteten kräftig in die Pedale.

 

Wir wussten, dies würde nicht die einzige Tour bleiben.

 

Nach der Sommerpause wurde aus der Idee ein Projekt.

 

 Immer mehr Anregungen und Vorschläge liefen bei mir zusammen. Und auch ich hatte schon relativ klare Vorstellungen, in welche Richtung das ganze gehen sollte.

 

Aber ein paar offene Fragen blieben. Wo wollten wir eigentlich hinfahren? Wie weit könnten wir fahren? Und wann? Zu welchem Anlass?

 

 Die Antworten kamen mit unseren Urner JCI Freunden aus der Schweiz.

 

Die Wiederbelebung des Twinnings mit JCI Uri bot den perfekten Rahmen.

 

Und ein Termin war dann auf dem Stuttgarter Twinningwochenende, auch Wasenkonferenz genannt, schnell gefunden. Unser Gegenbesuch in Uri sollte mit dem Fahrrad erfolgen. Am 26. Mai 2019 wollten wir alle – Urner Jaycees und Esslinger Wirtschaftsjunioren – zusammen auf einem Bauernhof einen Twinning-Brunch veranstalten.